Fort's tum bejuche!!



 
 
 

Inne Kleinbahn.

Ein Färjenerlebnis aussem ollen Danzich


War noch zu jene damalje Zeiten, wissense, wo einer als kleines Gnussel de Schulbänk auffem Klotzkorkenjimnasjum anne Große Miehl drikken tat und sehr bedirftich im Fleisch jewesen war, indem daß der erste Wältkriech einem bloß Glums und Wruckenmarmelad auffem Kaiser Wilhelm Jedächtniskuchen bescheeren tat. War einer bloß noch der reinste Atrapper von Mänschchen, son richtjer Spacheisterich, und meine liebe Mutter schickd mir all gar nich mehr bei Hollando inne Häkergaß nach Margarin anreihen, weilse dachd, se wirden mir am Änd als zäknillte und abjerissne Lebensmittelkart zu Haus bringen.
Na, da häätwä ja in unserm ollen Danzich zu jene damalje Zeiten unserm lieben und hochväehrten Härr Sahnetätsrat Dokter Thun, wo sich besonders von Mänschlichkeit und Sahnetät wejen die arme, zäplieserte und hungerskelättierte Schuljugend annahm und dafier sorgen tat, daß die kleine Brotkanten-Irokesen und Sauerkohl-Delawaren irjendwo inne Färjen auffem Land kamen.

Eines Tages nahm mich nu meine liebe Mutter am Kantus und schleppd' mir bei dem Härr Dokter. Da blänkerd' und blidsd' das nu so alles, daß mich vor Schädder der reinste Grienkäs vore Aujen kam, weil ich dachten tat, der Härr Dokter Thun wollt mir als Medezinmann der Blaßjesichter am Marterfahl ställen und mir, dem Heiptling "Schwarzer Panther" vom Stamme der Fischmarcht-Apachen, mit sein Skalpell Mässer die natierliche Kopfbedäckung vom Jehirn abtrännen. Und dänn mißd' ich mir ausziehen und'es Hämd vorn aufknäppen und de Bixen mißden auch runter, aber die waren hinten zugeknöppt, und ich fummeld und fummeld und kännd ihnen nich offenkriejen. Und dänn fragd'er mir warum ich de Bixen nich auszieh, und da sachd' ich ihm, ich kännt nuscht nich kicken, hinten is so duster, Und da grientsich der Härr Sahnetätsrat Dokter Thun eins in sein Schnorchelapparat rein, und dänn zoch er mich de Bixen sälberst von mein kleinen Leichnam runter und da stand ich dänn nu wie son Fragmänt eines sindigen Adam, vor den Härr Dokter Thun.
Der aber kiekt mir ganz grieflachsch an, leecht sein Bohwiemässer anne Seit und fragd' mir, was ich dänn später mal werden wollt. "Na, Schwajer", sachd' ich. "Schwajer?" Der Härr Dokter Thun bekam erstma bißchen de Maulspärr. "Willst Dir dänn väheiraten?" fragd' er mir. Aei, wieso", saj ich, "se wissen doch, Härr Dokter, Schwajer ritt auf seiner Bahn, stiller jetzt und trieber. Hätt wä doch in Schul gelärnt, von Nikolaus Lenau, wo mitte Zijeuners iebere Därfer jezojen is." "Ach, Postilljohn meinst', sachd' mich da der Härr Dokter Thun, "Postilljohn willst werden, wie in das Jedicht 'Lieblich war die Maiennacht' ?" "Na jewiß, sachd' ich, "wo mein Großvater doch auch auffe Tuut jeblasen und auffern Appelschimmel rumkutschiert wär." Na dänn ma los", sachd' mich der Härr Dokter Thun, "aber ärst werd wä Dir ma'n bißchen auffem Ackergaul in Knippelkruch oder Bodenwinkel reiten lassen und dänn kannst auffe Mundharmonika blasen, damit ma später'n orntlicher Briefmarkenkavallrist wirst." Und dabei holt er aus seine Fupp 'ne kleine funkelblitzeblanke vierstimmge Hohner, wo der Härr Dokter Thun vleicht von irjendwem geärbt hätt und jibbt mich die in meine zehn Griffels und macht mir mit das Jeschänk diräkt aus ein Postilljohn auffe Ställ zu ein zukinftgen kleinen Toscanini.

Na, eines Morjens zoch ich nu seelich mit meine liebe Mutter anne Hand nachem Langgarter Tor, se wissen ja, in Richtung Kneipab, wo der Danzjer Kleineisenbahnaktiengesällschaftslandieberseegemeinschaftsbahnhof jelejen wär. Roch da immer so hibsch nach Wasser und Holz und Teer vonne dodje Weichsel rieber, na, und auch so'n bißchen vonne deichte Millberj nach "Flörr de Toalätt aväk Narziß". War die richtje Reise- und Färnseeluft da mang die Eisenbahnerorchideen und Vajäßmirnichrabatten nebst Radieschen und Knoblochrondällchens. Ich befand mir in Ieberlandhochspannungsstimmung, känn 'se sich dänken. Und dänn jing los. Der Kleineisenbahndiräkter hob de Fliejenklatsch und das Zuchchen fing wie so'n rostjer Wäcker an zu bimmeln ... bäm bäm bäm ... bäm bäm bäm Und meine liebe Mutter stand in eine salzje See von Tränen auffem Pärrong und rief mir nach: "Franzchen, bet auch immer scheen und wisch dir nich immer de Nas' mittern Ärmel ab, ein feines Jungchen tut das nich." Ich hing wie'n ausjewrungnes Handtuch aussem, Kuppongfänsterchen und wingd' ihr mit'm Taschentuch, bis auch mich allens naß vore Aujen war vor Trännungsschmärz und kommende Häldentaten, wie ich meine liebe Mutter da so välassen stehen sah in ihre damalje Kriechsausristungsgardrobe aus Brännässelstoff und Gliehlampenfaser, dinn und klein mit ihre magere Händ, die nie nich was fier sich nahmen, sondern alles mir und die andre Jeschwister in den ewig hungrigen Rachen stoppten. Mich war so matschich und melanklietrich zu Mut, daß ich am liebsten aus dem Weichselgoldäxpräß rausgehoppst, und meine liebe Mutter untere Schirz gekroffen wär.

Langsam besann ich mir wieder auf meine Heiptlingswirde vom Stamme der Fischmarcht Apachen und bezähmd' mir meine Sälbstmärderjefiehle. War ja auch zu scheen da draußen. Der blaue Himmel, das griene Landchen, wie mit Goldpappier anne weiße Sommerwolkchens anjekläbt, und dänn immer wieder Wasser und Windmiehlen und hibsche Bauernheiserchens, wo vorn auf Stälzen jingen, wo einer Vorlauben zu sajen tat, und dänn Kieh und Gänse und Färdchens auffe Weiden. Einer märkd', daß hier der liebe Gott päseenlich zu Haus war. Und einer kännd ganz stillchen und andächtich werden, von all das Bliehen und Grienen und Sprießen und Sprossen ringsrum. Ja, de Niedrung sah aus wie meine Tante Bärta ihr Buntjesticktes, wo ich ihr nich zu nah kommen dirft mit meine Riebenmarmeladenfinger. Gleich juch'se hoch: "Jeh mich wäch mit das Schmadder, besaust mich ja mein ganzes Schabohchen", weil'se doch immer ne Spitzenmanschätt ummen Hals bis auffe Brust runter truch, wo hinten zuzuknäppen war mit Druckknöpp, von die zwei immer nich zujingen. Nei, das kännd mir nu hier nich passieren mitte Danzjer Niederung wie bei meine liebe Tante Bärta. Vier seelje Färjenwochen dirft ich das joldne Marjällchen mit meine Schmalzenstullfinger ruhich am Brustlatzchen rumgrabbeln und mir auf das Buntgestickte rumsielen wie son kleines Färkel auffe Eicheln. Se wird nuscht nich sajen, nuscht von Schabohchen und so, unsre liebe Niederung, und se wird' mä heechstens mal'n Katzenkopp mit ihre samfte Patschchens jeben, wänn ich ihr vleicht allzu neijierig hinterem Mieder bis im Härzchen reinkicken wolld. Das hätt'se bloß fier einen richtjen ärnsthaften und äwachsenen Liebhaber reserviert. 

Na, aber heern'se zu. Ich saß da nu in jen Mottlaupullmann und ich wurd' aufeinmal so mied auffe Wimpern, daß ich bloß alles wie in ein geistjen Näbel vor mich sah. Dänn meine liebe Mutter hätt' ma all noch inne tiefe Nacht ausse Posen jejacht, weilse dachd' wä wirden um acht zu spät zum Zuch kommen, wänn wä nich all um vier inne Frieh jefriehstickt hätten. Ich sah also nu sozusajen alles durchem nackrigten Schleier der Maja durch. Das Pappschild, wo mich meine liebe Mutter mit mein Namen und de Adräss wie 'ne ieberlebensgroße Jeburtsurkund ummen Hals jehongen hätt, damit se mir bei meiner Ankunft in Stutthof oder bei ein Eisenbahnunglick untere Trimmer rausfinden kännten, hätt ich all am Wärdertor, wo wä bei Umland ieberem Mottlauviadukt rieberrasselten, heimlich abjenommen und im Klosätt jespickt. Nu erst war ich wieder eine freie Rothaut inne freie Prärie auf schnaubendem Damfroß. Aber, wie jesacht, ich war mied und sank auch bald in Morfjums Arme. Ehr ich aber nu weiterfahr in mein Älebnis und von jen firchterlichen Raubieberfall kurz vor Knippelkruch berichten tu, muß ich der Voll und Ständigkeit halber mitteilen, daß ich mein bäljischen Riesenrammler, wo ich mal auf ein Marinervägniejen bei Neubeiser hinterem Troyl anne Chaussee nach Heibud bei de Kaninchenvälosung von ein duhnen Oberbootsmannsmaat jeschonken gekricht hätt, auffe Färjenreis zur Äholung mitjenommen hätt. Warn'n schneeweißer Albinus, wissen'se, mit gluchterne rote Aujen, ein richtger unschuldjer Deiwel inne Eierkist, wo ich ihm einjespärrt hätt, und die wo ich mir inne Eierhandlung Schreiber inne Lavändelgaß unterm Najel jerissen hätt. Mitt'm Äppelschosser, västehn'se. Also, mein Albinus'chen nu hätt ich hibsch in seine Eierkist im Jepäcknätz västaut.

Na, kurz und klein, das Zuchchen bimmeld sich so nichtsahnend durche Weizensavannen durch, und ich sah noch mir jejenieber dem Härr Oberfärster Weidemann aus Oliva mit sein Dackel Waldmann inne Äck sitzen, nebenan zwei pängsjonierte Damen ausse Stadt, wo irjendwo anne Ostsee zu Besuch wollten. Und dänn schlief ich ein wie Karl der Kiehne in der Schlacht bei Murten und Granson. Nuscht nich riehrd' mir mehr. Paarmal hielt das Zuchchen an. Dänn stiejen paar Bauersches mit Kirschenkiepen und zujedäckte Kärb voll Keichel, Hiehner und Änten ein. Ich plänkerd bloß ma mitte Wimpern und dänn war auf einmal jen Abteilchen so voll wie Paulchen seine Krantorfähr kurz nach Jeschäftsschluß. Na, der Zuch klättert nu so langsam auffem Schienenstrang wie auf sone ieberirdsche Trittleiter immer weiter in den Himmel meiner Appelbaum- und Gartenzauntreime rein, und wie ich mir nu so grads in die ewje Jagdgrinde mit meine mir anjetraute Skwaff im Kreise der roten Kriejer bei de Machandelbuddel befinden tu, jibbt Ihnen das vleicht 'n Rucks in jen Ostseebäderturopa, daß mich das kinstliche Jebiß von den Härr Oberfärster Weidemann plötzlich vore Fieß zu liejen kam. War doch das Zuchchen äntgleist, västehn 'se, irgendwo an son Jehörn von ein von die preisjekrönte Bullens der Danzjer Härdbuchjesällschaft hängen jeblieben und hätt de Lokmotiv 'n Änd inne Veilchen mitjenommen. Ehrerst ich aber noch so richtich aus Morfjums Arme äwacht wär, war'n all so väschiedne Unglicks passiert, wo ich mir nie nich hätt treimen gelassen. War doch jene Eierkist mit mein Albinus aussem Jepäcknätz diräkt die Pastorenwitwe aus Fischerbabke auffem Deetz jefallen, total zäsplittert und nu hingen ihr de feichten Strohhalme und mein Albinuschen seine Kaffeebohnen umme Hutkrämp rum, und se saß da, ästarrt bis inne lätzte Korsättstang vor Schräck und peinliche Ieberraschung. 

Na, das war noch nich das Schlimmste, aber jen Dackel Waldmann von den Härr Oberfärster Weidemann mein Albinus sehen und ihm nach wie auffenn Hirdenrännen auffe Zoppoter Rännbahn war eins. Und nu känn'se sich dänken, wie das inne Rund jing. Mein Albinuschen mir unterem Scheeßke und jen Schlauchboothundchen mir am Schlung. Aber bei mich hinterem Ricken, da war das mein Albinuschen doch, zu unsicher, und mit eins scheert er mich zwischen de Bein durch nachem Ausgang zu suchen. Na, und Waidmannchen rutschd' mir wie so'n Stick Glums de Koddern runter und jen weißen Satan von Karnickelbock hinterher und mit eins hätt wä de scheenste Hasentreibjagd mitten im Kuppongchen mang all die außer mir und den Härr Oberfärster meisten den weiblichen Jeschlächt anjeheerje Passanschiere. All' ne kleine Maus kännd'n Damenkaffeekränzchen färmlich auffern Kilimandscharo bringen. Nu ärst 'n ausjewachsner Karnickelbock, wo ausserdem nich von schlächte bäljische Lapinus-Älterchens war! Zuärst fiel die Pastorenwitwe aus Fischerbabke inne Schreikrämpf, vähäddert sich mit ihre Hutnadel in die Lockenpracht einer näben ihr sitzenden Dame aus Zeyersvorderkampen und zoch ihr, kätschäskätschkänn, runter auffe Brätter, wo nu fier die nächste finf Minuten de Wält bedeiten sollten. Nämlich Albinuschen und Waldmannchen ihre Wält, wo die vleicht ein Theater auffiehren taten, daß mich noch heit das kalte Grausen hinterem Sälbstbinder packt. Wie das nu so is. Stirzt ärst das Dach, dänn stirzen auch die Mauern! Die ganze Besatzung brachten Albinuschen und Waldmannschen im Schwanken und im Wanken, und mit eins befand ich mir mitten mang die katalaunische Fälder zwischen lauter gefallne Mädchen und ährenwerte Matronen-Amazonen.

Albinus in seine Angst vor dem krätschen Waldmann hoppt nu mit ein Satz auf sone zujedäckte Hiehnerkiep rauf, bricht durchem Baldachin durch diräkt mittenmang de Keichel und Hiehnermitters, und dänn fing das an zu fliejen und zu flattern in jen Abteil fier Reisende mit Trachlasten-, daß einer dachd' er war auffern Fluchplatz in Langfuhr zwischen de Propällers jeraten. Härr Oberfärster Weidemann fiehlte nu seine Zeit jekommen, päseenlich auffe Hasen-, Hiehner- und Äntenjagd zu jehn, dänn de Gisselchens waren auch aus ihre Weidenkärb bei die alljemeine Wirjerei im Kampfjeschehen einjetroffen und grads als er sein Hirschfänger ausse Hosentasch ziehen wollt, fiel ihm doch von oben noch son iebrichjebliebner Eierkartong auffem Bräjen und sträckt ihm wie 'ne ausjelaufne Konjackflasch zu Boden. De Eiersupp läckd' ihm de Backen runter und ieberem blankjezognen Hirschfänger Frau Basduppke im Blusenausschnitt rein, dasse nich aussem Bälken rauskam, und se rief, wä mächten ihr doch um Gotteswillen de Schlangen ausse Untertallj rausholen. War aber man bloß das Eijälb, wo'se fier giftje Kreizottern jehalten hätt und was nu wie so'n nasser Räjenwurm ihr dem Busen äntlanglief.

War schließlich alles ein Matsch, eine Sooß, ein einzjer Zodderknäuel anne Ärd und ich sälberst saß wie hippnotesiert auf mein Sächserbrötchen und kännd' mir einfach nich bewejen vor Äntsätzen und Befirchtung. Der Härr Oberfärster steehnd' und de Basduppke'sche schrie: "Aber Härr Oberfärster, lassen'se mir jefällichst los", dänn der war mit seine Bixenknäpp anne Haarnadeln vonne Basduppkesche hängen jeblieben und kännd sich nich von ihnen trännen. Und ieberalles drunter und drieber Albinuschen und Waldmannschen wie inne Zirkusmaneesch bei Hajenbäck.

Mit eins kreischt de Zeyersvorderkampensche auf, als hätt ihr einer'n gliehendes Plätteisen anne Kniekehlen jehalten und greift sich väzweifelt anne Sockenhalter. War ihn doch mein Albinuschen in all seine weiße Unschuld und blinde Flichtlingsväzweiflung, de Zeyersvorderkampensche inne wollne Unterräck wie in son Heehlennästchen reinjeschossen und mißd die bälljende Jungfrau wohl irgendwo auffem nackichten Fleisch jekommen sein. Dänn die wand sich nu wie son Heibuder Reicheraal, dem einer anne Fieß gekitzelt hätt.
Und mein Waldmannchen nu wie son Värrickter mein Albinuschen nach, mißd' aber in seine Aufräjung wohl im falschen Eingang reinjekommen sein und de Basduppkesche inne Unterwäsch, jedemfalls ein zweiter Schrei aus jequälter Frauenseele und de Basduppkesche jing ändgiltich und vollständich inne Ohnmacht ieber, vleicht, daß Waldmann ihr aus Väsehn im Bein jebissen hätt.

War nie nich ne Aussicht vorhanden, daß sich die beids Aaskreetens von Hund und Karnickelbock jemals aus eijne Kraft aus die väschiedne Wollunterräck auswickeln kännten.
Einsam saß ich ieber das wieste Schlachtfäld. Was sollt ich machen? Blieb mir ja nuscht anders iebrich, als mein Albinuschen schlängen zu jehn. Mit'n Bindfaden. Leischen schlängeld' ich mir wie ein ächter roter Heiptling auffem Kriechsfad an dem jestirzten Bärch der Leiber ran, auffe Zeyersvorderkampensche ihre Rickseit zu. Leischen, leischen. Sollt 'ne Ieberraschung werden. Mißd' ich ihr ja nu ... na ja, schweigen'se still. Mich brach der Schweiß auffe Stirn aus. Und dänn stand ich ändlich vor jen besachten Heehleneingang. Und dänn machd' ich de Aujen zu, weil mir schwindlich wurd. Und dänn griff ich zu.

Was mein'se, was ich inne Hand hätt? Waldmannchen sein Jebiß. Mißd' ich blindes Huhn doch wohl in meine Benommenheit im lätzten Momang de Personaletäten väwächselt haben und mir anne Basduppkesche vägriffen haben, indem daß Albinuschen sich 'ne Tier weiter als meeblierter Untermieter befinden tat. Jen Waldmann fing nu im Dustern in das Labierinnt von Spitzen, Gummiband und väwickelte Damenunterkonfäktsjohn an zu bällen,- wie son anjeschossner Wilddieb, und ich machd' mir mit Härzkloppen zu mein zweiten Tierfangunternähmen bei der Zeyersvorderkampensche färtich. Mißd' ja. Ob ich wollt, oder nich. Albinuschen ging mich ieberen Sälbstmord.

Ich also wieder leischen, leischen ieber dem Härr Oberfärster und de umjekippte Hiehnerkiep rieber bei mein zweites Opfer bei, wo ich Albinuschen so unsittlich untäjebracht vämuten tat. Wieder de Aujen zu und ein Griff ins Unjewissen rein und dänn hätt ich mein Albinus anne Löffel und zoch ihn raus aus sein Vädärben. Mißd' ich aber wohl mit meine von Waidmannchen seine Zähne blutje Rächerhand an die Leyersvorderkampensche ihre nackichte Kniescheib jekommen sein, denn se schrie: "Mörder, Mörder, Rättung, mir wolln'se anne Koddern", und kleistert im Liejen dem Härr Oberfärster eins vorem Ballong, weil'se in ihre Unwissenheit annahmen tat, er wär derjenje jewesen, wälcher sich in ihre Ohnmächt ihr so demoralisierend jenäherd hätt.

Ich nu mit fliejende Windeseil mein Albinuschen an alle vier Fieß mit'm Bindfaden jefässelt und in mein Rucksack västaut, wo ich am Haken aussem Fänster hängen tat. Kein Momang zu frieh, dänn nu kam all mit Brächstangen und Baumsäjen ein sojenannter Bärjungstrupp, wo de Waggontier mit Jewalt einkloppen wollt, weilse von das Jeschrei dachten, wä hätten uns alle miteinander fäst einjeklämmt. Aber ich sachd' ihnen, dasse ruhich durche Haustier kommen kännten. Se sollten lieberst jen Bull, jen Mottlauwisänt, wo uns auffe Härner jenommen hätt, mitte Pickhack ausse Arena jagen. Und das taten'se dänn auch. Und dann kam der Härr Eisenbahnjänneral mit seine rote Lacklädertasch am schräjen Gurt päseenlich in das betroff ne Abteil rein und knäppd mit den Lokmotieffiehrer und ein paar behärzte weibliche Walkieren zusammen die ganze durcheinanderjewirfelte Mänschheit ausnander, samt die Äntchens, Keichel, Hiehner, Haarnadeln und dem Härr Oberfärster sein Hirschfänger. Ändlich saßen'se wieder alle wie de anjespitzte Husaren auf ihre vier Buchstaben, ein Bild des Jammers und mänschlicher Nichtswirdigkeit.Und dänn mißd' wä nu alle Mann hoch de Lokmotief wieder auffe Untätass sätzen, damit wä weiterfahren konnten, aber die dicke Landmarjällchens ausse Dritte Klass ließen dem Härr Oberfärster und mir nich mit anfassen, weil der Härr Oberfärster ja sowieso bloß nur noch'n dem Namen nach'n staatlich pängsjonierter Hosenträjer wär, wie 'se sachten und ich mein Kreizchen ja doch bloß mit'm Bindfaden am Halschen aufjehongen hätt. Nei, das machden se sälberst, sachden'se. Wär Ehrenjungfrauensache. Und dänn standen se nu alle hibsch nebeneinander anne Lokmotief wie in das Jedicht: "Alle meine Äntchen hucken sich im Klee, Kläppchen untere Kleinbahn, Dubbchen inne Heeh". Und dänn hoben se ihr wieder im richtjen Gleis, und de Bimmel fing an zu qualmen, und de Härr Kondukteer jing'n Ändchen voraus, um im Gruch "Zur Grienen Pogg'" 'n Weißen mit Luft nach die Ansträngung und Aufräjung zu trinken, und wä sammelten ihm untäwäjens am Bahndamm auf und väliefen färner ohne weitere Ungesätzlich- und Unjebiehrlichkeiten ieber Knippelkruch bis nach Stutthof. Da knäppt ich mein Albinuschen, dem armen Schächer, heimlich vom Fänsterhaken los und haut mit ihm ab.